Was tun bei Insektenstichen?

Auch jetzt noch sind an warmen Tagen die Insekten unterwegs. Einen Insektenstich können Sie am besten vermeiden, wenn Sie sich in Gegenwart der kleinen Brummer ruhig verhalten. Also bloß keine hektischen Bewegungen machen, wildes Herumfuchteln und Anpusten signalisieren Bedrohung für Bienen und Co. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs, denn um ihr Volk zu schützen, stechen sie zu. Damit Insekten erst gar nicht angelockt werden, sollten Sie Getränke und Essen immer abdecken und nicht länger als nötig im Freien herumstehen lassen. Besonders süße Speisen, wie Obst oder Limo, lassen Bienen und Wespen schnell auf der Bildfläche erscheinen. Auch durch blumenbunte Kleidung oder Parfum ziehen Sie Insekten an.

Erste Hilfe nach einem Stich

Gegen den Schmerz eines Insektenstichs gibt es einige lindernde Mittel. Zwiebeln helfen gegen die Entzündung als auch gegen den Juckreiz. Dafür reiben Sie die betroffene Stelle mit einer aufgeschnittenen Zwiebel mindestens zehn Minuten ein. Das kühlt und befeuchtet die betroffene Stelle. Als altbewährtes Mittel wirkt Kühlen schmerzlindernd und leicht schmerzbetäubend. Zu empfehlen sind auch Salben aus der Apotheke.

Wer hat mich gestochen?

Einen Bienenstich erkennt man daran, dass der Stachel in der Haut stecken bleibt. Sie sollten ihn vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Auch wenn die Biene sich abgelöst hat, gelangt noch vorhandenes Gift aus ihrem Giftsack in die Wunde. Weil die Biene beim Stechen ihren Stachel verliert, stirbt sie einige Zeit später. Im Gegensatz zu Wespen haben sie einen leicht behaarten, schwarz-bräunlichen Körper. Wespen können im Unterschied zu Bienen mehrmals zustechen, ohne ihren Stachel zu verlieren. Sie haben ein auffälliges, schwarz-gelb gestreiftes Äußeres, um Fressfeinde abzuschrecken. Sie gelten als aggressiver und stichfreudiger als Bienen.

Hornissenstiche sind schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als die anderer Insekten. Die Angst vor Hornissen hängt wahrscheinlich mit ihrer Körpergröße zusammen, mit einer Körperlänge bis zu 30 Millimeter sind sie deutlich größer als Bienen und Wespen. Auch ihr Stachel ist größer als der einer Biene oder Wespe. Das heißt jedoch nicht, dass ihr Gift deshalb auch gefährlicher ist.

Entgegen der weit verbreiteten Annahme, können weibliche Hummeln sehr wohl stechen, wenn sie meinen, sich verteidigen zu müssen. Im Gegensatz zu Wespen und Bienen sind sie aber relativ friedlich. Bevor eine Hummel zusticht, zeigt sie deutliche Warnsignale wie ein lautes Brummen. Kommt es zu einem Stich, ist das kein Grund zur Panik. Bei Hummelstichen gelangt weit weniger Gift in den Körper als bei einem Bienen- oder Wespenstich.

Was tun bei einer Allergie gegen Insektengift?

Insektenstiche sind für die meisten Menschen nicht gefährlich. Für einen Allergiker kann ein Insektenstich allerdings eine ernstzunehmende Gefahr darstellen und fatale Folgen haben. Schwillt die betroffene Körperstelle stark an, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden. Befindet sich der Stich im Bereich der Mundhöhle, kann die Schwellung die Atmung beeinträchtigen und zu Erstickungsgefahr führen. Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Atemnot, Schwindel und Herzklopfen deuten sogar auf einen allergischen Schock hin, der unbehandelt zu einem Herz-Kreislauf-Versagen führen kann. In diesem Fall muss sofort der Notarzt gerufen werden. Grundsätzlich lässt sich die Allergie mit einer Impfung, der Hyposensibilisierung, gut behandeln. Dadurch reagieren Patienten weniger empfindlich gegen die Stiche.

Notfallset für Allergiker

Als Allergiker sollten Sie unterwegs stets über ein Notfallset verfügen, denn im Fall eines allergieauslösenden Stichs kann die Selbstbehandlung Leben retten. Das verschreibungspflichtige Set besteht aus einem Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin. Bei einer beginnenden Reaktion, wie einer Hautrötung oder Kratzen im Hals, wird mit der Einnahme des Antihistaminikums und des Cortisons begonnen. Bei schwerwiegenden Reaktionen, wie Heiserkeit oder Atemnot, sollte Adrenalin sofort injiziert werden.                                    (Autorin: Susanne Gohr, das schöne Foto ist vom NABU)